Baumaterialien müssen trocken sein

Das Gebäude muss erst sachgemäß getrocknet werden, bevor mit Sanierungsarbeiten (bsw. Estrichs verlegen oder verputzen) begonnen werden kann. 

 

 

Die Art der Beheizung

 

Eine Temperatur von mindestens 18° C ist für eine optimale Bautrocknung wünschenswert. Eine erhöhte Temperatur von knapp über 30° C ist unvorteilhaft, da die Bautrockner ineffizienter arbeiten.

Elektroheizer können schnell, einfach und zuverlässig eingesetzt werden. Es ist lediglich ein Stromanschluss mit entsprechender Leistung bauseits bereit zu stellen um den Betrieb zu gewährleisten. Elektroheizer erzeugen keine schädlichen Abgase und keine zusätzliche Luftfeuchtigkeit und sind optimal für den Einsatz in der Bautrocknung.

Direkt befeuerte Gasheizer und Ölheizer sind generell NICHT zur Bautrocknung geeignet. Je Liter Öl / Gas wird bei der Verbrennung ca. 1,6 Liter Wasserdampf erzeugt. Dieser ist kontraproduktiv und muss durch den Bautrockner zusätzlich wieder heraus geholt werden.

 

Die Feuchtigkeitsermittlung

 

Hierzu sollten bereits alle Außentüren und Fenster geschlossen sein. 

Wenn das Haus aufgeheizt ist, kann mit einem Feuchtigkeitsmessgerät die Luftfeuchtigkeit und die Materialfeuchte in den Räumen und Materialien ermittelt werden. Ziel ist es eine relative Luftfeuchtigkeit von 40 - 60 % nach Trocknung zu erreichen. Die Materialfeuchte variiert je nach Baumaterial.

 

Die Ermittlung der Trocknungsgeräte

 

Viel hilft nicht immer viel. Das heißt die Leistung der Bautrockner muss auf den Baukörper abgestimmt sein. Bei einer zu hohen Trocknungsleistung findet eine Übertrocknung statt. Es entstehen Schäden (Rissbildung, Schüsselung)  und die Trocknungszeit erhöht sich insgesamt massiv. Durch die zu hohe Trocknungsleistung wird die Raumluftfeuchte schlagartig von sehr feucht auf sehr trocken geändert. Die zu trocknenden Baustoffe (Putz, Estrich, Ziegel) können die in ihnen gespeicherte Feuchtigkeit über die darin befindlichen Kapillare nur in einer bestimmten Geschwindigkeit abgeben. Bei einer Übertrocknung wird diese Geschwindigkeit überschritten und es kommt in den Baustoffen zu einem Kapillarabriss. Dabei trocknet die Oberflächen der Baustoffe komplett ab und erwecken einen sehr trocknen Eindruck. In wenigen Zentimetern Schichttiefe im Baustoff ist die Feuchtigkeit aber noch vorhanden und kann nicht mehr nach außen abtransportiert werden. Nach einigen Wochen erscheint diese dann wieder auf der Oberfläche

 

Die Positionierung der Bautrockner

 

Die Bautrockner werden immer zentral aufgestellt. Ausreichend Platz zu den Wänden sollte gegeben sein. Mobile Bauheizer sind nicht auf den Bautrockner zu richten, da der Bautrockner die Raumluft nicht umwälzen kann.

Es empfiehlt sich mit den akutesten Räumen zu beginnen.

 

Die Ventilation

 

Neben der Lufttemperatur spielt auch die Luftbewegung eine große Rolle. Grundsätzlich kann man sagen, dass eine technische Bautrocknung mit einem Bautrockner in Kombination mit einem Ventilator um knapp ein Drittel schneller ist als eine Trocknung nur mit einem Bautrockner. Dies liegt daran das die Luft gleichmäßiger mit Feuchtigkeit gesättigt und eine homogenere  Trocknung aller Bauwerksoberflächen erreicht wird.

Der Bautrockner wird zentral aufgestellt, der Ventilator zirkuliert die Luft gleichmäßig mit einer hohen Reichweite in allen Räumen.

 

Die Trocknung

 

Neubau-Feuchteschäden machen mindestens 90 Prozent aller Bauschäden aus. Sie können selbst mithelfen, diese zu vermeiden. Eine Bautrocknung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel die Wasserzufuhr, die Innentemperatur und die Nutzung der Geräte.

Die Fenster sollten stehts geschlossen bleiben, damit Außenfeuchtigkeit die Raumfeuchtigkeit beeinflusst.

In der Regel dauert eine Bautrocknung 2 - 4 Wochen bei kleineren Schäden.

 

Das Ende der Bautrocknung

 

Das Ende des Trocknungsprozesses naht, wenn sich der Behälter nur noch langsam füllt. Bei der Feuchtigkeitsmessung ist die Materialfeuchte im Zielbereich angekommen. Die Trocknungsgeräte können entfernt werden.

 

Behalten Sie Ihren Keller im Auge

 

Hier kann durch Pfützenbildung das Wasser von der Bodenplatte in die unteren Schichten des aufstehenden Mauerwerks einziehen. Eine Rissbildung resultiert bei zu schneller Trocknung durch die Verputzung des Mauerwerks und entsprechenden Hilfsmitteln.